Die Geschichte

Batilo ist auch und vielleicht vor allem eine Referenz an meine Oma, Hedwig Leiße, geboren 1917 als zweitjüngstes Kind einer Handwerkerfamilie, der Vater Korbmacher, die Mutter mit einer eigenen Schneiderei.

Der zweite Weltkrieg kostete sie ihre erste große Liebe. So wendete sie sich der Schneiderei zu. Sie sog die Kunst, zu schneidern von ihrer Mutter auf und war am Ende des Krieges kurz davor, sich selbständig zu machen. Da traf sie ihre zweite Liebe, deren erste Enkelin ich wurde. Das Nähen ließ sie nicht sein, versorgte ihre Kinder mit Kleidern und Hosen und deren Puppen gleich mit.
99 Jahre durchmaß sie die Welt, ausgestattet mit Neugier und Heiterkeit, einer großen Teilnahme und Weisheit, stoischem Lebenswillen und einem unendlichen Vertrauen in die eigene Kraft, einer leisen Poesie sowie einer Bescheidenheit, die zu bewundern war.

Dankbar bin ich dafür, dass sie mich mit großer Liebe umfangen hat und mir ihren Willen sowie ihren Hang zur Poesie in den Rucksack meines Lebens gepackt hat.

Das Interesse am Nähen kam bei mir über Nacht. Ein Tag nach dem Beginn des Sommeranfangs, dem Todestag meiner Oma.

P.S: Die Bescheidenheit habe ich allerdings nicht geerbt...